Jour Fixe Termine





















































































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Veranstaltungsprogramm begleitend zur Ausstellung Fremd bin ich eingezogen


Samstag, 11. November
11.00 Uhr
Beginn der Ausstellung Fremd bin ich eingezogen

20.15 Uhr
Gerhard Rühm / Die Winterreise - dahinterweise. Eine szenische Realisation mit Gerhard Rühm (Rezitation), Brigitte Büsken und Andrea K. Schlehwein / Performance
tif (Theater im Fridericianum)


Sonntag, 12. November
12.00 Uhr
Gerhard Rühm / Die Winterreise - dahinterweise / wie 11. November
tif (Theater im Fridericianum)





Montag, 13. November
Geschlossen





Dienstag, 14. November
20.00 Uhr
Ben Patterson / The Three Operas und drei Lieder / Musik von Bizet, Puccini, Wagner und Schubert








Mittwoch, 15. November 2006, 20.00 Uhr in der Kunsthalle Fridericianum

Klavierkonzert mit Ji-Youn Song: And the Earth shall bear again


Sie spielt Werke von John Cage, Henry Cowell, George Crump, Morton Feldmann, Mauricio Kagel und Helmut Lachenmann.


Ji-Youn Song ist 1975 in Seoul/Süd Korea geboren. Sie studierte zunächst in Kassel, dann in Detmold „Künstlerischen Ausbildung“ und „Musikpädagogik“ u.a. bei Bob Versteegh und Jean-Efflam Bavouzet. Sie absolvierte eine Aufbaustudium „Neue Musik“ bei Kristi Becker und Martin Christoph Redel. 2004 war sie Stipendiatin der Internationale Ensemble Modern Akademie. Seit 2003 veranstaltetet sie verschiedene Reihen mit Neuer Musik in Kassel („achtmal alte brüderkirche“, „Vier, Drei Zwei, Eins!“). Im Jahr 2005 erhielt sie den Kasseler Kunstpreis. Seit 2005 ist sie Lehrbeauftragte am Fachbereich Musik der Universität Kassel.






Donnerstag, 16. November 2006, 20.00 Uhr in der Kunsthalle Fridericianum

Dem Herkules fehlt auch sein Kopf - René Block im Gespräch mit Gertrude Betz



Mit der Ausstellung „Fremd bin ich eingezogen“ verabschiedet sich René Block nach neun Jahren als künstlerischer Leiter von der Kunsthalle Fridericianum. Fast genau so lange begleitete Gertude Betzt mit ihren En Detail-Führungen sein Ausstellungsprogramm. Im Mittelpunkt des gemeinsamen Gesprächs stehen Erfahren und Eindrücke der letzten Jahre in Kassel und den Peripherien der Kunstwelt sowie die Themen seiner Ausstellungen.


Der Abend wird um 20.00 Uhr von einer Performance des Künstlers Braco Dimitrijević eröffnet. In „Geography of Art“ untersucht er die geografischen Kriterien, denen der Kunstmarkt folgt und wie diese die Wahrnehmung der Kunst beeinflussen. Braco Dimitrijević ist 1948 in Sarajewo geboren. Er ist in Kassel kein Unbekannter. Mit seinen Arbeiten, die auf subtile und mehrdeutige Art und Weise den Umgang mit Geschichte und kollektiver Erinnerung reflektieren, war er bereits 1992 Teilnehmer der documenta 9 und 2003 Künstler der Ausstellung „In den Schluchten des Balkan“ – „In der Geschichte gibt es keine Irrtümer. Die ganze Geschichte ist ein Irrtum“ (Braco Dimitrijević)






Freitag, 17. November 2006, 20.00 Uhr in der Kunsthalle Fridericianum

Art, Life and Confusion - Der Belgrader Oktobersalon in der Kunsthalle Fridericianum


Unter dem Titel „Art, Life & Confusion“ kuratierte René Block den diesjährigen Oktobersalon in Belgrad. Vom 29. September bis 5. November versammelte die Ausstellung an neun Orten in der Stadt die Arbeiten von mehr als 100 Künstlerinnen und Künstlern – neben der Balkan-Region waren in diesem Jahr vor allem Künstler aus den nordischen Ländern vertreten. Viele der dort gezeigten Arbeiten wurden auch für die Ausstellung „Fremd bin ich eingezogen“ in der Kunsthalle Fridericianum ausgewählt. Somit spannt der Belgrader Oktobersalon einen Bogen zu der 2003 in Kassel begonnen Balkan Trilogie und setzt das Engagement von René Block für die Kunstszene des Balkan fort.


Das Gespräch mit Kuratoren, Künstlern und Verantwortlichen des Oktobersalons erlaubt einen Blick hinter die Kulissen dieser noch relativ jungen Biennale und verdeutlicht die Lebendigkeit der Kulturszene dieser Region.


Die Veranstaltung wird von einer Dokumentation des Künstlers Stasha Tomić eröffnet, die während des diesjährigen Oktobersalons entstand und einen Einblick vom Aufbau, der Eröffnung und der Ausstellung selbst vermittelt. Das Gespräch in englischer Sprache moderiert Barbara Heinrich.






Roi Vaara, Spiral


Samstag, 18. November 2006, 20.00 Uhr in der Kunsthalle Fridericianum

Performance von Roi Vaara und Filmpräsentationen von Sarkis


Roi Vaara ist 1953 in Norwegen geboren und lebt heute in Helsinki. Er führt an diesem Abend seine Performance „Spiral“ auf. Darin schreibt er zuerst einzelne Wörter spiralförmig auf den Boden. Die Wörter beziehen sich auf zentrale Lebenskonzepte und stehen in einer direkten Verbindung zu ihm und seinem Leben. Er selber bewegt sich mit zunehmender Geschwindigkeit innerhalb dieser Spirale, bis er am Ende nicht mehr kann und erschöpft zusammenbricht. Sobald er wieder ruhig atmen kann befreit er sich aus der Spirale in dem er die Wörter durch neue ersetzt.


Sarkis, geb. 1938 in Istanbul, armenisch-türkischer Künstler, lebt in Paris. Sein Werk umfasst neben Zeichnungen, Collagen und Installationen auch Filme. Er war bereits in den Ausstellungen „In den Schluchten des Balkan“ und auf der Cetinje Biennale vertreten.


Er stellt an diesem Abend eine Auswahl seine letzten Filme vor und erzählt die Geschichten, die sich dahinter verbergen.


Zu sehen sind:
"au commencement, le son de la rencontre", (2004)
"au commencement, la coulée", (2004)
"au commencement, l'apparition", (2005)
"au commencement, le trésor", (1998)
"au commencement, le décalage", (2000)
"au commencement, le masque et le lait", (2005)
"au commencement, deux", (2005)
"au commencement, la fin continue" (2005)





Sonntag, 19. November 2006, 20.00 Uhr in der Kunsthalle Fridericianum

Konzert „For RB“ von David Moss und eine musikalische Performance von Hans Peter Kuhn





David Moss: „For RB“

David Moss zählt zu den innovativsten Sängern und Schlagzeugern der zeitgenössischen Musik. Er ist weltweit bei den unterschiedlichsten Musikprojekten aufgetreten. 2006 war er der Solist in David Hermann´s Mozert Produktion „Violet Subjects“ im Konzerthaus Berlin und wurde mit dem Musikstück „Einfach, eben: so“ auf der Ruhr Triennale ausgezeichnet. Im Jahr 2001 sang er bei den Salzburger Festspielen den Prinz Orlovski in der Hans Neuenfels Produktion von „Die Fledermaus“.


“For RB” ist eine musikalische Performance für Gesang und Elektronik. In der Performance mischen sich Stimmen, Texte und Informationen zu ungewohnten Tonspiralen. Den Besucher und Zuhörer erwarten ungewohnte und überraschende Klangerlebnisse. Ein Mix an Stimmen und Geräuschen, der ganz speziell für René Block entwickelte wurde.





Hans Peter Kuhn: „Ich brachte Ausländer zurück, Ausländer ich“

Hans Peter Kuhn führt vier kleine Stücke auf: Zwei davon sind älteren Datums und befassen sich mit den großen Fragen der Menschheit zu Deutung und Bedeutung von Hören und Sein während die anderen beiden eigens für den Abend entstanden, ein kleines Konzert zusammen mit David Moss, in dem auch ein sehr schönes Lied dargeboten wird und ein musikalisch umrahmter Kurzvortrag zum Thema des Abends, in dem die großen Leistungen des Internets für das Verständnis unter den Völkern in angemessener Weise zum Ausdruck gebracht wird.


Der etwas merkwürdig anmutende Titel „Ich brachte Ausländer zurück, Ausländer ich“ ist ein Übersetzungsspiel mit dem Titel der Ausstellung „Fremd bin ich eingezogen“. Hans Peter Kuhn hat den deutschen Titel von einem Sprachcomputer ins Englische übersetzten lassen und dann eine Rückübersetzung ins Deutsche vorgenommen. Und das ist das Ergebnis.


Hans Peter Kuhn, Komponist und Künstler, lebt in Berlin. Seine Licht- und Klanginstallationen werden von vielen Museen und Galerien gezeigt oder an öffentlichen Plätzen ausgestellt. Bei der Biennale 1993 in Venedig erhielt er zusammen mit Robert Wilson den Goldenen Löwen für die Installation Memory Loss. Im Theaterbereich ist er neben der Arbeit mit Regisseuren wie Luc Bondy, Claus Peymann, Peter Zadek besonders durch die langjährige Zusammenarbeit mit Robert Wilson, für den er für viele Produktionen die Musik und das Klangenvironment gestaltete, bekannt geworden.







Montag, 20. November 2006, 20.00 Uhr in der Kunsthalle Fridericianum

Konzert von Carles Santos „No to No“ für Klavier


Carles Santos (geb. 1940 in Vinaròs) ist einer der wichtigsten Vertreter der katalanischen und internationalen Avantgarde. Der Komponist, Pianist und Dirigent hat mit Persönlichkeiten wie Joan Miró, Joan Brossa, Cesc Gelabert und John Cage zusammengearbeitet und war einer der Begründer des Minimalismus sowie der Performance in Spanien. Seit den 1980er Jahren wird sein provokatives Musiktheater auf den bekanntesten Bühnen in aller Welt aufgeführt. Santos veröffentlicht seine Musik nicht, deshalb werden seine Werke nur selten und von sehr wenigen anderen Musikern interpretiert, auch weil sie zu kompliziert sind. Aber Santos ist nicht nur Komponist und Musiker. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Mariaelena Roqué hat Santos viele Bühnen-Performances und Opern geschaffen, in denen er seine Musik und seine oftmals radikalen Ideen im Bezug auf Liebe, Sex und Kirche gnadenlos auslebt. Santos ist auch bildender Künstler – und hat Fotokunst, Poster und Collagen geschaffen, die in Spanien Anstoß und weltweit Aufsehen erregten – und nach wie vor erregen.


„No to No“ (Nein zum Nein) ist eine Konzert-Performance, die in die kompositorischen Passagen tonaler und atonaler Musik Elemente der experimentellen Avantgarde, einen Hauch Impressionismus sowie sich wiederholende Sequenzen einfließen lässt.








Dienstag, 21. November 2006, 20.00 Uhr in der Kunsthalle Fridericianum

"Nostalgico“ - Gesprächskonzert von Christina Kubisch zusammen mit Gerhard Scherer


"
Nostalgico" (1999)
Für Akkordeon und Zuspielband
Akkordeon: Gerhard Scherer, Berlin


„Nostalgico“ wurde inspiriert von der Vielzahl der Akkordeonspieler, die die richtige Musik an falschen Plätzen spielen (oder umgekehrt). Sie sitzen an U-Bahnstationen, auf Plätzen, an der Straße. Meist sind es keine professionellen Musiker, sondern Menschen, die in ihrer Heimat für musikalische Unterhaltung bei verschiedensten Anlässen gesorgt haben.


Das Stück ist ein Dialog zwischen Instrument und Geräuschen. Das Material auf Band besteht aus Klängen von quietschenden Türen, die an vielen Orten, meist in alten Gebäuden, aufgezeichnet wurden. Das Quietschen, Knarren und Ächzen, aber auch leise „Seufzer“ von sich öffnenden und schließenden Türen korrespondiert mit dem Klangspektrum des Akkordeons. Das atmende Geräusch von hin- und herschwingenden Türflügeln geht über in das Geräusch der Zugluft des Instrumentes, das rollende Knarren alter Scharniere verbindet sich mit den tiefen Bässen des Akkordeons. Der Soloteil des Akkordeons ist weitgehend improvisiert. Zwischen den Türklängen fädelt sich unmerklich eine Melodie ein, die immer wieder abgebrochen und nicht zu Ende geführt wird. Anklänge an populäre Musik erscheinen und verschwinden im Dialog mit den sich öffnendden und schließenden Türen. Die Geräusche wurden nicht elektronisch verändert, das Akkordeon spielt unverstärkt.


Außerdem spielt sie aus
der Serie „Electrical Walks“:

„e-legend“ (2006)

„Homage with Minimal Disinformation“ (2006)









Mittwoch, 22. November 2006, 20.00 Uhr in der Kunsthalle Fridericianum

Die Kuratorenwerkstatt im Gespräch

How to stop curating ? moderiert von Udo Kittelmann

Seit 2003 nimmt die Kuratorenwerkstatt einen zentralen Bestandteil der Kunsthalle Fridericianum ein. Junge internationale Kuratoren und Kuratorinnen haben in dieser Zeit das Programm der Kunsthalle begleitet und um eigenständige Ausstellungsprojekte erweitert. Der Ansatz der Kasseler Kuratorenwerkstatt ist die praxisnahe Einbindung junger Kuratoren in den kuratorischen Alltag der Institution. Über den theoretischen Diskurs universitärer Kuratorenprogramme hinaus ermöglicht sie die Erprobung des eigenen kuratorischen Handelns und Experimentierens im Bereich der Ausstellung von der ersten Skizzierung einer Idee bis hin zur Realisierung der Ausstellung und unterscheidet sich hierin deutlich von anderen Programmen. Im letzten Jahr unter der künstlerischen Leitung von René Block und bevor die documenta 12 die Arbeit der Kunsthalle für ein Jahr unterbricht, ging die Kuratorenwerkstatt noch einen Schritt weiter und gestaltete mit dem gemeinsamen Projekt „5 Tage bis zum Ende der Kunst“ das gesamte Ausstellungsprogramm von Juni bis November 2006.


Im Gespräch mit Udo Kittelmann (Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/M) stellen sich frühere und aktuelle Mitglieder der Kuratorenwerkstatt vor und geben Antwort auf Fragen des zeitgenössischen Kuratierens. Welche gesellschaftliche und politische Relevanz hat zeitgenössische Kunst? Worin liegt die Zukunft des Ausstellens und Kuratierens? Wie kann eine Kuratorenausbildung heute aussehen?





Donnerstag, 23. November 2006, 20.00 Uhr in der Kunsthalle Fridericianum

Performance von Emmett Williams und Präsentation der Videoinstallation von Tellervo Kalleinen und Oliver Kochta-Kalleinen





Emmett Williams (geb. 1925 in Greenville, South California USA) arbeitete mit Daniel Spoerri und Claus Bremer im Darmstädter Zirkel der Konkreten Poesie zusammen. In den frühen 1960er Jahren war er ein Koordinator der Fluxus-Bewegung. Seine Freundschaft und Zusammenarbeit mit Robert Filliou führte zu vielen gemeinsamen Aktionen und Projekten. Er verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in Europa und lebt heute in Berlin. Er ist Träger des Hannah Höch Preises für seine lebenslangen Bemühungen um die zeitgenössische Kunst. Er ist verheiratet mit der englischen Künstlerin Ann Noël, mit der er viele gemeinsame Performances aufführte. Auch an diesem Abend werden die beiden eine gemeinsame Performance in der Kunsthalle Fridericianum darbieten.





I
m Anschluss präsentiert das finnisch-deutsche Künstlerpaar Tellervo Kalleinen & Oliver Kochta-Kalleinen ihre Installation „The complaints choir“ – über die Kunst sich zu beschweren


Während eines Stipendiums in Birmingham im Jahr 2005 haben die beiden Künstler die Bewohner der Stadt über Flyer und Anzeigen eingeladen, sich öffentlich zu beschweren: über die Stadt, den Verkehr, die hohen Mieten oder den geringen Lohn. Aus den gesammelten Beschwerden haben die Teilnehmer mit Hilfe eines Musikers ein Lied komponiert, welches sie im Anschluss an zentralen Plätzen in der Stadt als Chor aufführten. Seither haben sie diese Arbeit auch in anderen Städten wie Hamburg, Helsinki und St. Petersburg realisiert. In dem Künstlergespräch stellen sie ihr ungewöhnliches Projekt vor und präsentieren gleichzeitig die raumgreifende Installation ihrer Arbeit.





Freitag, 24. November 2006, 20.00 Uhr in der Kunsthalle Fridericianum

Jeder Mensch ein Koch“ mit Nevin Aladag, Ayşe Erkmen, Anny Öztürk / Sibel Öztürk und Nasan Tur


Die Kunsthalle Fridericianum wird für diesen Abend zu einer Kochwerkstatt. Die türkischen Künstlerinnen und Künstler bereiten vor den Augen des Publikums überwiegend türkische Gerichte zu, die im Anschluss gemeinsam verkostet werden. Eine Kochperformance der besonderen Art.








Samstag, 25. November 2006, 20.00 Uhr in der Kunsthalle Fridericianum

Minimal-Music-Konzert des Ensemble in process, Werke von John Cage, Ulli Götte, Philip Glass, Steve Reich und Vladimir Tosic


Das Ensemlbe in process ist ein einzigartiges Ensemble aus Jazz-, Klassik- und Avantgarde-Musikern und Musikerinnen, wurde 1985 unter dem Namen Minimal Orchestra gegründet. In Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Ensembleleiter Ulli Götte soll die Musikrichtung verbreitet und weiterentwickelt werden.


Die Minimal Music, Mitte der 1960er Jahre entstanden, versuchte anfangs mit ihren Experimenten reduzierter, gleichförmiger musikalischer Prozesse, einen Kontrapunkt insbesondere zur komplexen europäischen Musik der 1950er Jahre setzen. Musik sollte wieder nachvollziehbar sein und ihre Geheimnisse dem Hörer mitteilen. Dass die Minimal Music ihren Begriff der etwa zeitgleichen Kunstrichtung der Minimal Art verdankt, ist nicht als Beleg für deren zeitliche Priorität zu werten. Vielmehr entstanden aus den Idealen der Wiederholung/Reihung sowie der Entsubjektivierung analoge Erscheinungen, deren Parallelität durchaus die Authentizität und ästhetische Ernsthaftigkeit beider Bewegungen unterstreicht. Die Weiterentwicklung der Minimal Music, die sich musikalisch als Abschied von der Radikalität der 1960er Jahre darstellte und mit einer wachsenden Opulenz der musikalischen Werke verknüpft war, ist undenkbar ohne eine Nachfolgegeneration.





Sonntag, 26. November 2006, 18.00 Uhr in der Kunsthalle Fridericianum





Video-Installation „Contemporary Memory. Who is afraid“ von Victor Lind


Victor Lind “Contemporary Memory. Who is afraid”


Am 26. November 1942 begann die Deportation der norwegischen Juden. Die mehr als 530 norwegischen Juden wurden von der Polizei in öffentlichen Taxis abgeholt und zum Hafen gebracht, wo deutsche Schiffe warteten, die sie am Ende bis nach Auschwitz bringen sollten. Nur 11 von ihnen überlebten das Kriegsende und kamen nach Norwegen zurück. Am 26. November 1998 erinnerte Victor Lind mit einer ergreifenden Aktion an dieses Ereignis. Er bestellte für eine halbe Stunde mehr als 100 Taxis zu den gleichen Adressen, wo 1942 Juden abgeholt wurden. Mit der Kamera hält er die Geschehnisse fest: eine über 700 m lange Linie von Taxis fährt durch die einsamen Straßen von Oslo, nur beobachtet von zufälligen Passanten und dem eingeladenen Publikum. Eine Beschreibung der Ereignisse von 1942 wurde an die Zuschauer verteilt. Die überwiegend nicht-europäische Herkunft der meisten Taxi-Fahrer gab der ganzen Situation einen weiteren reflexiven Aspekt.


Die ebenfalls an einem 26. November in der Kunsthalle Fridericianum präsentierte Video-Installation besteht aus vier großen Projektionen mit wechselndem Text, Bilden und den Farben rot, blau und gelb – Ein Verweis auf die die Arbeit des Malers Barnett Newman „Who is afraid of red, blue and yellow“. Der Künstler Victor Lind ist anwesend und stellte seine Arbeit vor. Sein eigenes Leben ist eng mit der Geschichte seiner Arbeit verbunden – von 1940 bis 1945 versteckte er sich mit seiner jüdischen Mutter auf einem Bauernhof in der Nähe von Oslo.



Sonntag, 26. November 2006, 20.00 Uhr in der Kunsthalle Fridericianum

Performance von Henning Christiansen und Björn Nörgaard: "gute leute heute"


Addi, Arthur Köpcke ist Tod
Robert Filliou ist Tod
Dick Higgins ist Tod
John Cage ist Tod
Diter Rot ist Tod
Joe Jones ist Tod
Thomas Schmit ist Tod
Joseph Beuys ist Tod
Wolf Vostell ist Tod
George Maciunas ist Tod
Allan Kaprow ist Tod
Al Hansen ist Tod
Charlotte Moorman ist Tod
Nam June Paik ist Tod
26. November ist Arthur Köpcke’s Geburtstag in absence.